Material für Gottesdienst und Andacht: Ein Regenbogen leuchtet über mir
Im Sommerurlaub entdeckte ich in Schwerin einen Papierblock, der aus Notizzetteln in Regenbogenform und -farben bestand. Sofort wusste ich: Den bringe ich meinen SeniorInnen mit, damit sie in der nächsten Andacht alle einen Regenbogen erhalten, um darauf zu notieren, wo und wie sie sich Segen wünschen. Passend zum Thema „Segen“ gestaltete ich einen Gottesdienst rund um den Regenbogen: Ich las aus der Bibel die Geschichte von Noah vor, der sich angesichts einer prophezeiten Naturkatastrophe voll auf Gott verließ und tat, was dieser ihm auftrug. Dabei war weit und breit kein Anzeichen für eine Rekordflut, die die Vorhersage bestätigt hatte. Dann harrte Noah aus, während die Arche völlig unkontrolliert herum trieb…
Andacht feiern mit Senioren: Lektionen, die ich heute lernte
Seit Corona finden in der Residenz keine Andachten mehr statt (genauere Angaben zu den internen Hygiene- und Alltagsregeln werde ich hier nicht treffen). Viele SeniorInnen sind weiterhin selbstständig in der Stadt unterwegs, manche besuchen auch Gottesdienste. Obwohl die meisten körperlich fit sind, bleiben sie angesichts der Lage lieber im Appartement und schauen den Gottesdienst im Fernsehen an. Entsprechend groß ist die Freude, dass ich jetzt eine Andacht pro Monat anbiete – in zwei Durchgängen im kleinen Kreis können nur wenige teilnehmen, aber besser als nichts. Der Gottesdienst neulich war ein echtes Highlight, über das ich hier geschrieben habe. Heute möchte ich die Lektionen teilen, die ich in unserem Erntedank-Gottesdienst lernte.…
Fachartikel: Wo finde ich die Kraft, um andere zu trösten und zu leiten?
Als die erste Corona-Welle durch Deutschland rollte und besonders in den Senioren-Einrichtungen die Angst vor Ansteckung groß war, schrieb ich den Artikel „Kraft tanken, um im Alltag Kraft zu geben“. Jetzt ist der Text in der Fachzeitschrift „Aktivieren“ erschienen. Darin lud ich PflegerInnen und BetreuerInnen ein, sich mit essenziellen Lebensfragen auseinander zu setzen: Um angesichts der Bedrohung den Blick auf das Wesentliche zu lenken und gleichzeitig souverän mit den Befürchtungen der Senioren und Angehörigen umzugehen. Ich regte zu einer Suche nach Quellen der Hoffnung und Kraft an und bot Ideen zur Umsetzung. Zusätzlich stellte ich Fragen, um den Alltag auf Krisenfestigkeit abzuklopfen: Welche Rollen habe ich? Ehefrau, Freundin, Angestellte, Tochter,…
Schwung für den müden Alltag: Musik zum Aufwachen und Aufmuntern
Gerade kämpfen alle um mich herum mit Müdigkeit, ich auch. Um innerlich und äußerlich in Schwung zu kommen, teile ich heute meine momentanen Lieblingslieder. Ideal, um sie morgens beim Frühstück laufen zu lassen, damit sie uns munter machen und unser Herz auf Gott ausrichten. Oder unterwegs beim Joggen, in der S-Bahn, beim Kochen… Und wer denkt: „Beten ist echt das Letzte, wonach ich mich gerade fühle!“ spielt die Lieder einfach unkommentiert ab. Und vertraut darauf, dass unser Herz irgendwann aufwachen und Gott begegnen wird, vielleicht ganz anders, als wir es erwarten. Waymaker Healer Awake my Soul Our God Faithful to the end See a victory Raise a Hallelujah
„Ich möchte hier nicht das Sorgenkind sein“: Warum es so schwer fällt, Schwäche zuzugeben und um Hilfe zu bitten
„Ich möchte hier nicht das Sorgenkind sein,“ dieser Satz einer Freundin fiel in einem gemütlichen Bistro in Dänemarks ältester Stadt Ribe. Dabei ist Anja* eine der fröhlichsten, scheinbar unverwüstlichsten Frauen, die ich kenne. Ein paar Tage zuvor hatte mir Clara* (Name geändert) erzählt, dass sie aus einem Kurs der Gemeinde ausgetreten war, weil sie von einem der Leiter zu sehr gefordert und zu Leistung gepusht worden war. Sie hatte ihm nie direkt gesagt, dass sie seine befehlende Art als Zwang empfunden hatte, die ihr Angst machte, statt sie zu ermutigen. Und ich selbst überlege tatsächlich manchmal, bevor ich nach dem Gottesdienst zu denjenigen gehe, die an dem Tag mit allen…