Austausch
Kreatives Schreiben: Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Eine Geschichte der Übertreibungen
Heute schreiben wir einen kleinen Text der Extreme: Beispielsweise ganz düster und bedrückt, voller Dramen und Tragödien, mit vielen negativen Begriffen. Besonders Menschen, die häufig meckern und sich viel beschweren, können eingeladen werden, eine übertrieben traurige oder schauerliche Geschichte zu formulieren. Anschließend fragen wir, wie es ihnen damit ergangen ist: Fühlte es sich befriedigend an? Empfanden sie es ab einem bestimmten Zeitpunkt als lächerlich? Oder hat die Aufgabe dazu geführt, dass sie sich selbst eine Überdosis Trübsinn verpasst haben und über ihre eigene Negativität ins Nachdenken kommen? Ebenso eignet sich ein betont euphorischer Text, um Gedankengänge und Gefühle auszuloten und zu interessanten Beobachtungen zu kommen: Als Vorbild dient das Vorurteil…
Wie die Raupe Nimmersatt: Tanke auf und sammle neue Kraft
Lange genug hast du mit vollem Einsatz gearbeitet, das Wohl anderer Menschen über deins gestellt und Ziele verfolgt. Jetzt darfst du dich zurücklehnen und neue Kraft tanken. Wie die Raupe Nimmersatt im Bilderbuch von Eric Carle, die sich Stück für Stück durch immer mehr Früchte frisst. Du darfst dir Zeit nehmen, deine Kräfte neu aufzufüllen und dich zu regenerieren. Ohne ständig an die Erwartungen anderer zu denken, nur mit dem Ziel, auszuschlafen, zu futtern und auszuruhen. So richtig rund fressen kannst du dich mit allem, was dein Herz erfreut: Lieblingsspeisen, Verweilen an Lieblingsorten, ausführlichen Telefonaten mit Wegbegleiterinnen, Wiederentdecken von alten, längst vergessenen Hobbies. Gott versorgt dich mit allem, was du…
Woher nehme ich die Inspiration für eine Andacht oder Predigt?
Wo finden wir den entscheidenden Funken, der die Grundlage einer Gruppenstunde, Andacht oder Predigt wird? Insbesondere, wenn die Gefahr besteht, persönliche Lieblingsgedanken zum drölfzigsten Mal (unbewusst) zu wiederholen? Heute möchte ich eine Liste an möglichen Inspirationsquellen nennen und freue mich über weitere Vorschläge! * Die Losungen: Hier stehen jeden Tag ein ausgeloster Vers aus dem alten und neuen Testament der Bibel, plus ein Gedanke oder eine Strophe eines Lieds. Wunderbar, um tagesaktuell eine erste Idee zu entwickeln: Ich weiß von vielen (und mir selbst), dass die kurzen Impulse der Losung überraschend oft in das persönliche Leben hineinsprechen. * Bestimmte Lieder, die uns gerade begleiten oder als Ohrwurm immer wiederkehren: Hier…
Zum Vorlesen: „Die Farm in den grünen Bergen“ von Alice Herdan-Zuckmayer
Passende Lektüre für hochaltrige Menschen zu finden, ist oft schwierig: Es soll nicht zu aufregend, umgangssprachlich oder „wild“ sein, aber auch nicht langweilig dahin plätschern. Eine Identifikation mit dem Thema ist wünschenswert, aber nicht jede Epoche der eigenen Geschichte möchte gern erinnert werden. So freute ich mich sehr über die Entdeckung von „Die Farm in den grünen Bergen“ von Alice Herdan-Zuckmayer. 1939 wurden Alice und Carl Zuckmayer die deutsche und österreichische Staatsbürgerschaft aberkannt, nach mehreren Jahren der Flucht durch Österreich, die Schweiz und Frankreich emigrieren sie in die USA, um sicher vor den Nazis zu sein. Die autobiografische Erzählung eignet sich wunderbar für einen „Bücher-Club“, ein Lektüretreffen oder zum Vorlesen…
Was tut der Wind, wenn er nicht weht? Philosophischer Impuls
Auf einer Radtour neulich besuchte ich eine Kirche, in der eine kleine Broschüre mit guten Gedanken zum Mitnehmen auslag. Ihr Titel „Was tut der Wind, wenn er nicht weht?“ sprach mich sehr an. Im ersten Moment dachte ich: „Kann denn der Wind überhaupt nicht wehen? Oder existiert er dann nicht?“ Wenn der Wind spürbar ist, ist er da – wenn Flaute herrscht, dann ist er… weg? Nicht existent? An einer anderen Stelle unterwegs? Tot? Im Urlaub? Wo ist der Wind, wenn er nicht weht? Ebenso können wir den Gedanken auf uns selbst übertragen: Wer sind wir, wenn wir nicht aktiv, fleißig, für alle sichtbar produktiv sind? Wir existieren dann offensichtlich…
Für Andacht und Gottesdienst: Lied „Zünde an dein Feuer“ mit Impulsen
Heute morgen beim Frühstück spukte mir auf einmal das Lied „Zünde an dein Feuer“ durch den Kopf. Es ist die deutsche Version der Nationalhymne Israels, ha Tikva. Mir kam der Gedanke, das Lied als Grundlage für eine Andacht zu verwenden: Aus dem Inhalt ergeben sich verschiedene Fragen, die als Impuls allein oder gemeinsam reflektiert werden können. Input zum Lied „Zünde an dein Feuer“ Der Text eignet sich wunderbar, um bedrückende Gedanken loszulassen und das Herz für Gottes Gegenwart zu öffnen. Wer es nicht kennt oder sich die Melodie vergegenwärtigen möchte, findet eine Version mit Gitarren hier und einmal a capella hier. Buchtipp: Wer sich nach mehr Freude und einem…
Tipps für zielgruppengerechte Aktivierungen: Wo finde ich für Männer Ideen?
Wo finden wir Ideen für zielgruppengerechte Betreuungsstunden? Ich lade dazu ein, Medien bewusster unter die Lupe zu nehmen, ob sie sich verwenden lassen: Als zündenden Funken, um inspiriert zu werden, oder sogar als roten Faden für die Aktivierung. Dazu eignen sich Bücher, alte Filme, Sammelalben, CDs, Fotoarchive… Die Bücher und CDs können von SeniorInnen im Nachlass an die Einrichtung gespendet oder beim Einzug aussortiert worden sein („Für all die Bücher habe ich doch keinen Platz!“). Natürlich eignen sich auch Flohmärkte, Antiquariate und ausrangierte Bände aus Bibliotheken. Ich persönlich entdecke immer wieder Spannendes in offenen Bücherregalen am Straßenrand oder sogar in Kartons neben Altpapiercontainern: Und das ganz kostenfrei! Die aufgestöberten Schätze…
Für philosophische Nachmittage und zum Vorlesen: „Glücksformeln aus aller Welt“ von Helen Russell
Zufällig fand ich das Buch „Reise zum Glück. Glücksformeln aus aller Welt“ von Helen Russell, die mir bereits bekannt war: Die englische Journalistin zog nach Dänemark, weil ihr Mann eine Anstellung bei LEGO fand. Über ihr erstes Jahr schrieb sie ein ganz wunderbares Buch, das ich damals hier vorstellte: „Hygg Hygg hurra! Glücklich wie die Dänen“ -großartig und sehr lustig! Ich präsentierte es vor einigen Jahren im „Bücher-Club“ in der Seniorenresidenz, weil sich herrlich daraus vorlesen lässt. Dieser Band ist nicht ganz so spritzig und lebensfroh, eher eine Reise durch verschiedene Kulturen und die Frage, was für sie Glück ausmacht. Ich würde es primär als Inspirationsquelle für Gespräche und Gruppenstunden…
Artikulationsübung im Frühling und zu Ostern
Als Teil eines geselligen Nachmittags werden die SeniorInnen eingeladen, die folgenden Artikulationsübungen mitzusprechen oder vorzulesen. Die von mir entwickelten Wortpaare können auch in einer Einzelbetreuung für Personen mit Parkinson oder in der Schlaganfall-Reha verwendet werden. Langsam und deutlich werden die Begriffe artikuliert, sie können auch Silbe für Silbe ausgesprochen werden. Blumenkind – frischer Wind, Blumenkind – frischer Wind, Blumenkind – frischer Wind, Blumenkind – frischer Wind Osterhas – grünes Gras, Osterhas – grünes Gras, Osterhas – grünes Gras,Osterhas – grünes Gras, Osterhas – grünes Gras Osterei – Freudenschrei, Osterei – Freudenschrei, Osterei – Freudenschrei, Osterei – Freudenschrei, Osterei – Freudenschrei, Blumenkranz – Elfentanz, Blumenkranz – Elfentanz, Blumenkranz – Elfentanz, Blumenkranz…
Weisheitsgeschichte vom Adler und Hubschrauber: Lebe ich mit Leichtigkeit oder aus eigener Anstrengung?
Während ich am Küchentisch saß und aß, beobachtete ich einen Greifvogel, der sich von warmen Aufwinden empor tragen ließ. Mit weit ausgebreiteten Schwingen stieg er leicht und lautlos höher und höher, ganz von allein. Langsam zogen sich die Kreise weiter nach Norden, und der Vogel folgte den thermischen Winden in großen Spiralen. Ohne jede Kraftanstrengung wurde er höher getragen und beobachtete von dort die Stadt. Über mir wurde es laut, ein Hubschrauber flog über das Dach und kam in mein Blickfeld. In einer geraden Linie zog er Richtung Südosten, sein Propeller drehte sich gleichmäßig und energisch. Während er viel tiefer als der Greifvogel über die Dächer brauste, verbreitete er Lärm…